Aja Resort Warnemünde. Copyright: Bianca Garloff

Aja? Ein Resort wie auf der Aida

Fast hätte ich zwei Tage vorm Aufenthalt im Aja Resort Warnemünde das Zimmer wieder storniert. Weil ich ein Opfer einseitiger Hotelbewertungen wurde. Kein Service, kein Hotelflair, ausladende Eingangshalle und stimmungslose Saunalandschaft. So wollten mir meine Vorbesucher das neue Hotel am Strand ausreden.

Haben sie nicht geschafft. Weil ich mich dann doch näher mit dem neuen Nachbarn des kultigen Neptun-Hotels befasst habe. Das Geheimnis heißt Konzepthotel. Nichts muss, alles kann. Man bucht ein Zimmer – und den Rest je nach Belieben obendrauf. Das gefällt offenbar nicht jedem Urlauber, der zwar wenig zahlen aber viel bekommen will.

Ab 39 Euro zahlt man fürs Doppelzimmer. Das ist schlicht, aber extrem modern und stylisch eingerichtet.  Ein Doppelbett bildet das Zentrum, das man per Vorhang von einer Couchecke trennen kann, wenn dort das Kind übernachten soll. Dazu ein gläsernes, hochmodernes Bad auf engstem Raum. Cool. Und mit dem Blick auf Strand und Dünen ein Platz zum Ausharren. Hier kann man stundenlang sitzen und die Menschen auf der Flaniermeile beobachten. Oder die Kitesurfer. Oder die Drachenlenker.

Eine funktionelle Einrichtung. Die hat das Aja-Resort von seiner großen Schwester abgeschaut: der Aida. Aja? Aja. Die neue Hotelkette ist ein Ableger des Kreuzfahrtriesen. Auch da gilt: Günstig buchen. An Bord geht immer noch mehr. Wie im Aja Warnemünde.

Zum Beispiel das Seebad. Für ein Spa-Erlebnis von 14 bis 22 Uhr zahlt man 14 Euro, von 18 bis 22 nur neun. Der Eintritt wird auf die Karte gebucht, dann geht’s vom Zimmer aus im Bademantel in das angrenzende ehemalige „Samoa.“ Hier kann man im 25-Meter-Pool schwimmen oder vom Infiniti-Außenpool aus das Meer rauschen hören. Im Saunahaus gibt’s vier verschiedene Saunen, eine mit Meerblick. Ein Highlight.

Na klar. Meckern geht immer. Keine Seifenspender in den Duschen, karge Einrichtung des Ruhebereiches, insbesondere keine Wanduhren. Ich bin sicher: Wenn sich noch ein paar Leute beschweren, werden auch diese Problemchen abgestellt. Gebt dem Seehaus nur ein bisschen Zeit!  Aja: Einen Fitnessbereich für vier Euro  pro Tag gibt’s auch.

Da kann man sich die überflüssigen Pfunde abtrainieren, die man sich im Piazza angefuttert hat. Kantinenflair muss sich das hoteleigene Restaurant nachsagen lassen. Was der Bauer nicht kennt, das mag er nicht. So oder ähnlich gilt das auch fürs Piazza. Schon mal im Vapiano gewesen? Dem Kult-Italiener, den es in jeder Großstadt mindestens mindestens einmal gibt?

Gut. Dann kennen Sie das. Anstellen, auswählen, mitnehmen oder abholen. Gebucht wird auf Karte. Ist es wirklich so schlimm, dass der Ober erst zum Abräumen an den Tisch kommt? Beim Frühstück geht man doch auch zum Buffet. Das Essen ist jedenfalls lecker. Egal ob morgens, mittags oder Abends. Egal ob Pizza, Pasta oder Linsensuppe.

Aja. Die Eingangshalle. Ihr wird das Flair einer Baustelle nachgesagt. Zugegeben: Die Deckengestaltung könnte schöner sein. Andere Leute bezeichnen so was als modern. Geschmacksache also. Mein Geschmack? Aja. Ich fahre wieder hin.

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